Grundregel: Der Schwerhörige hört bruchstückhaft. Zusätzlich zum Hören ist er auf optische Informationen angewiesen.
- Gehen Sie auf den Schwerhörigen von vorne zu: so bemerkt er Sie und erschrickt nicht wie beim Nahen von hinten
- Lassen Sie das Licht auf Ihr Gesicht fallen: so kann der Schwerhörige vom Mund absehen.
- Sprechen Sie langsam, deutlich und nicht zu laut. Schreien Sie niemals – es trägt zum Verstehen nicht bei! Sprechen Sie gleichmäßig, nicht abwechselnd laut und leise! Achten Sie auf Endsilben. Am Satzende nicht leiser werden.
- Es gehört ohnehin zum guten Ton, weder Pfeife noch Zigarette oder einen Kugelschreiber im Mund zu haben, wenn Sie mit einem Menschen sprechen. Halten Sie nicht die Hand vor den Mund: alles das macht Absehen vom Mund unmöglich.
- Sprechen Sie in kurzen, klaren und bildhaften Sätzen. Vermeiden Sie Fremdwörter.
- Wenn Sie einen Satz wiederholen müssen, versuchen Sie, mit anderen Worten dasselbe nochmals zu sagen. Bei wichtigen Gesprächen: Geben Sie an, worüber Sie mit dem Schwerhörigen sprechen wollen und warten Sie, bis der Schwerhörige das Thema kennt – er versteht Sie dann leichter.
- Maßvoll verwendet, können Gesten, Handbewegungen und Gesichtsausdruck zum Verstehen helfen.
- Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie etwas wiederholen müssen: Ihr Gesprächspartner versteht Sie nicht aus Bosheit nicht und ist für Ihre Geduld sehr dankbar.
- Sprechen Sie beim Telefonieren ganz langsam,deutlich und genau in die Sprechmuschel hinein. Formen Sie eventuell einen Trichter mit der Hand auf der Sprechmuschel und sprechen Sie da hinein: so kommt Ihr Wort so deutlich wie möglich an – das spart Kraft und Zeit.
- Halten Sie in Gesellschaft Ihren schwerhörigen Partner über das Thema der Gespräche auf dem Laufenden: Sie geben ihm so das Gefühl, einbezogen zu werden
- Gibt ein Schwerhöriger eine komische, falsche Antwort, so klären Sie ihn darüber auf, weshalb Sie lachen. Er kann dann mitlachen und muss nicht fürchten, ausgelacht zu werden.
- Schalten Sie Radio, Fernseher usw. aus und schließen Sie die Fenster, wenn Sie mit einem Schwerhörigen sprechen. Bitten Sie um Ruhe, bevor Sie mit dem Reden beginnen. Alle Nebengeräusche erschweren dem Schwerhörigen das Verstehen.
- Haben Sie Verständnis, wenn der Schwerhörige im Gespräch plötzlich “abschaltet”: Hören und Verstehen sind für ihn Arbeit, die Mühe macht.